Welcome to hell...hehehe

So wurde ich von meinem Freund am Flughafen empfangen. Und er hatte nicht mal unrecht. Im Gegenteil....
Zunächst: Fotos habe ich derzeit nicht, da hier im Prinzip grundsätzliches Fotografierverbot herrscht. Natürlich wäre es durchaus möglich eine Genehmigung um $20 zu erhalten, jedoch - ihr habts erraten - zu mühsam. Selbst an Orten an welchen Fotografieren erlaubt wäre, muss IMMER mit Problemen gerechnet werden.
Aber der Reihe nach: mittlerweile habe ich einige Trips ins Zentrum unternommen, die Eigenversorgung (SIM-Karte, Wechseln, Visum für Congo-Brazzaville, etc.) ist erledigt.
Die Stadt ist, ohne Umschweife, ein gefährliches Pflaster - auch untertags - und man muss alle Sinne schärfen und ständig auf der Hut sein, um nicht in der Scheisse zu landen. Die Reisewarnung ist allemal gerechtfertigt. Bereits zum zweiten Mal wurde ich mit meiner jeweiligen Begleitung Ziel eines, nennen wir es "Betrugsversuches". Man wird auf der Strasse unter einem fadenscheinigen Vorwand aufgehalten, Zivilisten geben sich als Polizisten aus und wollen einen auf diese Weise abziehen. Beide Male haben wir diese Situationen besonnen gelöst. Das alles wohlgemerkt an hellichtem Tage auf einem belebten Boulevard. Den Menschen hier, aus meiner Sicht, geht es ziemlich schlecht, einige haben eine Mahlzeit am Tag, andere alle zwei Tage oder weniger. Ein ununterbrochener, nicht enden wollender Überlebenskampf... Und dennoch scheint hier zumindest vereinzelt etwas voranzugehen, Strassen werden gebaut, Gebäude errichtet. In der kongolesischen Botschaft habe ich mit einem bulgarischen Investmentbanker Bekanntschaft gemacht, der mir berichtet hat, dass RDC das Rating Ø hat. Also nicht einmal "DDD-" oder wie auch immer, nein: Ø.
Die Extreme zwischen Reichtum und Armut sind gewaltig, die Konsequenzen fatal. Raub und Diebstahl stehen an der Tagesordnung und das trotz eines, ich kann es getrost sagen, Polizeistaates. An jeder Ecke steht ein Uniformierter, der ob seines geringes Lohnes jede sich bietende Möglichkeit nutzt, um eine "Zulage" zu lukrieren.

Vorgestern sind wir mit einer Piroge auf eine Insel im Kongo-Fluss gefahren und haben danach fürstlich Fisch gespeist. Nachts wurde ich dann in das Amüsierviertel der Stadt eingeladen: eine pulsierende, wabbernde, lärmige und glitzernde Strasse mit einer Anhäufung von Menschen, die den harten Alltag mit Bier und allerlei anderem fortspülen wollen. Das widerum sind die schönen Seiten der Stadt, von denen ich berichten werde, sobald ich es geschafft habe, einige Fotos zu schieβen. Trotz dieses kurzen, durchaus pessimistisch gehalten Berichtes, geht es mir ausgezeichnet und ich geniesse den Aufenthalt hier sehr. In den nächsten Tagen geht es dann hinüber nach Brazzaville, den Schilderungen nach eine ruhigere Stadt. Danach, und hier eines der ersten Ergebnises von Beratungen vor Ort, per Flugzeug ans Meer.

This is Bruce Willis on KTV live from Kinshasa.

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